"Ich weiß auch nicht genau, was ich da mache. Aber es ist gut." (T.C. Boyle)
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Warum? Weil...darum!

In gewissen Momenten würde ich mir recht gern meinen weisen kleinen Nachbarn Paddy zum rhetorischen Vorbild nehmen. Warum? Weil...

Pech nur, dass die Leute meine neue geniale Gesprächstaktik missverstehen und mich eventuell für einwandfrei bekloppt halten könnten.

Dabei ist die Sache an sich großartig: Wenn ich sage, ich will das nicht, weil..., ich mag das nicht, weil.., ich befürworte das, weil.., ich lehne das ab, weil..., dann drücke ich damit ganz klar aus, dass ich meine guten Gründe dafür habe, warum ich das sage.
Welche Gründe nun genau, das ist ja wohl prinzipiell erst mal wurscht. Die können sich die anderen getrost denken, grundsätzlich sind die ja bestens informiert darüber, ob ich was will oder mag oder mache oder eben nicht. Reicht völlig.

Die künstlerische Pause, die meinem wohl betonten WEIL... folgt, sollte in jedem Fall für sich sprechen. Also Pause. Strenger oder freundlicher Blick, je nach Thema und Laune. Dann: Nix.

Dieses WEIl, das einer angenehmen Stille vorausgeht, ist ein mächtiges Wort. Dahinter könnte sich durchaus ein neuer Einstein, Hawking, Goethe oder Dieter Bohlen verbergen. Es könnte natürlich auch ein Volldepp, ein Sackgesicht oder Dieter Bohlen dahinter stecken. Das herauszufinden bleibt dem Rest der Menschheit überlassen, der sich schon die Mühe machen sollte, gefälligst mal ordentlich mitzudenken.

WEIL... wäre mein absolutes Lieblingswort, wenn ich in der Politik mitmischen würde. Die Sympathien wären alle auf meiner Seite. Ich würde nienienie lügen, ginge ja auch gar nicht, weil mein vieldeutiges WEIL..jede Menge und überhaupt alles versprechen könnte oder auch nix oder total umgekehrt. Was es im Speziellen bedeuten würde, bliebe mein Geheimnis, das zu lüften niemand ernsthaft Lust hätte. Warum auch? Wäre vergeudete Zeit, da ich es ja selbst nicht so genau oder auch überhaupt nicht kenne, aber zum Wohl des Universums so streng hüte wie meine Jungfräulichkeit. Okay, der Vergleich hinkt, weil..
Egal. Ich sage trotzdem in aller Deutlichkeit, darauf bestehe ich: Zum Wohl des Universums, weil...

Soweit geht Paddy allerdings (noch) nicht: Er beschränkte sich auf pfiffige Erklärungen wie: Du mußt mir noch ein Eis kaufen, weil..., Ich schrei jetzt, weil..., Du bist doof und häßlich, weil.. Ich bin der König der Welt, weil..
Und Feierabend. Noch Fragen?

Die kreative Weil-Phase ist bei Paddy mittlerweile bedroht, er geht jetzt in den Kindergarten und wird gezwungen, langweilige und unnötig vollständige Sätze zu bilden. Sehr schade, meine ich, da wird ein hoffnungsvolles Talent für eine brillante Zukunft versaut Seine engstirnigen Eltern sind dafür verantwortlich, weil sie nicht wollen, dass..
DASS...!
Noch so ein schönes Wort.



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Foto: Gottes kalte Gabe

Karin Reddemann

Gottes kalte Gabe

Ein totes Mädchen tanzt auf Gräbern und spielt Gott; Max Kellermann bekommt sein erstes gutes Gespräch und eine letzte Rose nach seinem großen Flug; Kurt dichtet über Zwerge … und Vater weint trocken, weil gestern eben gestern ist. Die Geschichten von Karin Reddemann lassen den Leser in ein Meer von Bildern und Worten tauchen, das herrlich ehrlich nach Salz schmeckt. Gottes kalte Gabe ist eine Auswahl an Short-Stories, in denen Leben passiert. Es macht manchmal atemlos, sie zu lesen.

Dr. Ronald Henss Verlag, 2006
ISBN 978-3-9809336-3-6

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